Angesichts der Dritten Industriellen Revolution durch Digitalisierung, Automatisierung, Computer, Kybernetik und Künstliche Intelligenz (KI) stellt sich auch im Blick auf die traditionsreiche Technologiefreundlichkeit der Arbeiter*innenbewegung die Frage nach den gesellschaftlichen und demokratiepolitischen Auswirkungen der aktuellen (digitalen) Produktionsbedingungen. Wenn der Begriff der Artificial Intelligence (AI) bereits im Rahmen der Dartmouth Conference (1956) – u. a. von Marvin Minsky und Claude Elwood Shannon – geprägt wurde, so ist es zeithistorisch bemerkenswert, dass sich an den grundlegenden gesellschaftspolitischen Problemstellungen auch angesichts von Virtual Reality und ChatGPT im Grunde nicht viel geändert hat. Denn auch fast 70 Jahre später geht es um die genaue Bestimmung des Verhältnisses von Mensch(en) und Maschine(n), um die Kybernetisierung und Digitalisierung der Arbeits-, Lebens- und Bildungswelt bzw. um die Frage, ob Maschinen Bewusstsein, Gefühle oder eben Intelligenz entwickeln können.
Editorial ZUKUNFT 01/2023: Kontrolle und Regulation – VON ALESSANDRO BARBERI UND THOMAS BALLHAUSEN
Dass angesichts von Künstlicher Intelligenz, Maschinisierung und Kybernetik gerade aus Sicht der Sozialdemokratie eine Kritik des Digitalen Kapitalismus und seiner Produktionsbedingungen im Sinne eines Digitalen Sozialismus nötig ist, stellt den Ausgangspunkt der ersten Ausgabe der ZUKUNFT im Jahr 2023 dar. Denn die Auseinandersetzung mit Technologie zählt seit dem 19. Jahrhundert
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