Bildstrecke: Notizen zu „Printing Time“ VON DOBROSLAV HOUBENOV

DOBROSLAV HOUBENOV gibt Einblick in die Produktionsbedingungen der Bildstrecke dieser Ausgabe der ZUKUNFT.

I. Der Anfang

Ich habe mich schon lange Zeit mit den Techniken der Grafik und Druckgrafik beschäftigt. Dadurch war es mir möglich, mich buchstäblich mit der Zeit in die Materie zu vertiefen und sie zu studieren.
Meine Faszination für das Projekt Printing Time bestand darin, Materialien wie Holz, Stein und Metall zu analysieren und zu ergründen und ihre Oberflächenbeschaffenheit sichtbar zu machen und zu kartieren.
Diese Materialien sind wahre Zeitmaschinen, welche die Vergangenheit buchstäblich auf ihrer Oberfläche gespeichert haben. Jede einzelne „Beschädigung“, die auftritt, überdauert die Zeit in Form von Kratzern oder Dellen. Das macht sie nicht nur zu Unikaten, sondern auch zu einer inspirierenden Quelle für meine Arbeiten.

Denn wie heißt es so schön in der Physik: Die Ursache kommt immer vor der Wirkung. Das bedeutet, es muss einen Grund für das Geschehene geben. So wie bei dem Menschen jede Narbe eine Geschichte hat, so verhält es sich auch bei Holz, Stein und Metall. Diese Geschichten zu „erzählen“, ihnen nachzugehen und sie sichtbar zu machen war die Herausforderung von Printing Time.
Deswegen ergibt sich die Möglichkeit, deren Gebrauchsspuren, welche durch menschliche Einflüsse wie Verschleiß oder Vandalismus, aber auch Veränderungen durch Umwelteinflüsse, die z. B. durch Verwitterung entstehen, abzubilden und auf Papier zu speichern.

[…]

Die gesamte Bildstrecke und der vollständige Beschreibungstext des Künstlers finden sich in der gedruckten Ausgabe der ZUKUNFT 11_12/2020 mit dem Schwerpunktthema >2020 – Ein verlorenes Jahr<.