Künstlerin Barbara Serloth spiegelt sich das Interesse am Jetzt, am aktuellen Erscheinungsbild und seiner Prägung durch
das Darunterliegende, Vergangene wider. Durch Mischtechniken, Ölpastell sowie Pastell auf Acryl werden die Überlagerungen und Durchbrüche des Gewesenen ins Jetzt betont.
Die Themen Serloths sind dabei vielfältig. Vom Zyklus Köpfe angefangen, der aus reinen Acrylpaintings besteht, über die vielfältigen Annäherungen zum Frauenkörper bis hin zu den Zyklen Die Wanderer (inspiriert durch Joseph Roth) und Die Wenigen und die Vielen, welche die Künstlerin direkt nach ihrer wissenschaftlichen Aufarbeitung des Antisemitismus nach 1945 in Österreich erstellte (Vgl. dazu ihre beiden Bücher Von Opfern, Tätern und jenen dazwischen. Wie Antisemitismus die Zweite Republik mitbegründete und Nach der Shoah. Politik und Antisemitismus in Österreich nach 1945).
Im Zyklus Die Wenigen und die Vielen ist daher die Macht der Täter:Innen (die als Wenige im Opfermythos konstruiert wurden) und ihr Anspruch gegenüber den Juden und Jüdinnen, die Österreicherinnen nicht mit kritischen Fragen oder Restitutionsforderungen zu konfrontieren, zentral für die künstlerische Auseinandersetzung. Sind denn die Täterinnen unauffällig und verblasst? Davon kann keine Rede sein …
Mit den Frauenkörpern und dem Zyklus Köpfe, die als Schwerpunkt der Arbeiten anzusehen sind, werden Körperlichkeit und Kreativität thematisiert. Stärke, Leidenschaft stehen im Mittelpunkt, die durch schnelle Pinselführung, Spritzund Schütttechniken in Acryl auf Karton oder Leinwand zum Ausdruck gebracht werden.
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