Das Leben des Galilei im Krastal. Oder: Was haben Galileo Galilei und Bertolt Brecht gemeinsam? – VON RUDOLF O. ZUCHA

„Wer die Wahrheit nicht kennt,
ist ein Dummkopf.
Wer sie aber kennt und sie eine Lüge nennt,
ist ein Verbrecher.“
Bertolt Brecht: Leben des Galilei (1939)

„Ich habe kein Rückgrat zum Zerschlagen.
Gerade ich muß länger leben als die Gewalt.“
Bertolt Brecht: Geschichten vom Herrn Keuner

I. Prolog 2014: Brecht-Aufführung im Marmorsteinbruch von Krastal bei Villach

Nach Faust, Nathan der Weise und Der zerbrochne Krug in den vorhergegangenen Jahren hat Manfred Lukas-Luderer Bertolt Brechts Leben des Galilei (Brecht 1998) im Steinbruch Krastal bei Villach vor fast zehn Jahren inszeniert und die Hauptrolle gespielt. Die Premiere war für den 17. Juli 2014 vorgesehen, musste aber wegen Schlechtwetters auf den 10. August 2014 verschoben werden. Bis dahin ist das Leben des Galilei nur einmal in Kärnten aufgeführt worden und zwar in der Saison 1986/87 im Landestheater Klagenfurt unter der Regie von Tamas Ferkai (Premiere am 12. März 1987); im übrigen Österreich viel zu selten. Genau 450 Jahre vor dieser Inszenierung ist der große Naturwissenschaftler und Aufklärer Galileo Galilei geboren, der das heliozentrische Weltbild – gegen den Widerstand der Kirche – begründete. Seine Schriften sind auf den index librorum prohibitorum, die Liste der verbotenen Bücher, gesetzt worden. Erst 200 Jahre später im Jahre 1757 wurde seine Lehre auch von der Kirche anerkannt.

Der große Aufklärer, Lyriker und Dramatiker Bertolt Brecht verfasste das Theaterstück Leben des Galilei 1939 im dänischen Exil nicht als Drama, sondern als episches Theater, in dem die aktive Teilnahme und Stellungnahme der Zuseher*innen evoziert wird. Es wurde am 09. September 1943 in Zürich uraufgeführt. Dabei geht es um den Wahrheitsanspruch des Wissenschaftlers und um seine ethische Verantwortung (vor allem angesichts der modernen Physik und mithin der Atombombe). Die Musik schrieb der österreichische Komponist Hanns Eisler. In der Zeit des Austrofaschismus war auch Bertolt Brecht in Österreich auf die Verbotsliste gesetzt worden (ein Schicksal, das er mit Galileo Galilei teilte). In der Zeit der Zweiten Republik hat es – wie auch der Beitrag von Kurt Palm am Beginn dieser Ausgabe der ZUKUNFT eingehend zeigt (vgl. auch Palm 1983) – einen jahrelangen Brecht-Boykott gegeben, der schließlich vom Volkstheater gebrochen worden ist.

II. Der Lebenslauf des Galileo Galilei … der arme G. G.

Galileo Galilei wird am 15. Februar 1564 als Sohn des Florentiner Mathematikers Vincenzo Galilei in Pisa geboren. Nach dem Studium von Philosophie, Medizin und Mathematik wird er im Alter von fünfundzwanzig Jahren 1589 auf den Lehrstuhl für Mathematik in Pisa berufen, folgt dann 1592 einem Ruf an die Universität von Padua, wo er achtzehn Jahre bleibt und seine wichtigsten erst spät veröffentlichten Forschungen zur Bewegungslehre erfolgen. Alle diese Leistungen treten in den Hintergrund als er die Konstruktion des in den Niederlanden erfundenen Fernrohrs verbesserte und damit die empirische Erforschung der Himmelskörper beginnt. Wegen seiner schlechten Bezahlung an der Universität muss er jedoch als Privatlehrer Geld verdienen, sodass er wenig Zeit, wenn auch freie Hand für seine Untersuchungen hat. (Die Stadt Padua gehörte zur Republik Venedig und gewährte der Wissenschaft und Forschung einen hohen Grad von Freiheit). 1610 tauschte er den Lehrstuhl mit der gut bezahlten Stellung eines Mathematikers und Philosophen am großherzoglichen Hof zu Florenz, um unter diesem Namen ausschließlich seinen Forschungen nachgehen zu können. Mit Hilfe seines Teleskops (vgl. Galilei 1980) findet er empirische Beweise für das heliozentrische kopernikanische Weltbild und widerlegt das offiziell geltende geozentrische ptolemäische Weltbild.

Er tritt nunmehr öffentlich für die Lehre von Kopernikus (1473–1543) ein. Ein Konflikt mit der katholischen Kirche ist daher unausweichlich, weshalb ihm die Verbreitung seiner Lehren untersagt wird. Der Umsturz des alten Weltbildes löste bei den Machthabern in der Kirche und in der Politik die Besorgnis aus, dass damit die fest gefügte Ordnung in Gefahr geraten und möglicherweise auch ein gesellschaftlicher Umsturz eingeleitet werden könne. Es ist die Zeit des Kampfs zwischen Katholizismus und Protestantismus um religiöse Hegemonie in Europa, ein Kampf, der sich mit dem Dreißigjährigen Krieg fortsetzte.

III. G. G. vor der Inquisition

Nach einer innerkirchlichen Kontroverse wird Galilei schließlich verhaftet und unter Androhung der Folter von der Inquisition gezwungen, seiner Lehre abzuschwören. Am 05. März 1616 bezeichnete das Heilige Offizium die heliozentrische Lehre von Nikolaus Kopernikus und G. G. als „töricht, absurd und ketzerisch im Glauben“. G. G. unterwirft sich zunächst dem kirchlichen Schweigegebot. Als jedoch Papst Gregor XV. im Jahr 1623 stirbt und am 06. August Papst Urban VIII., ein Förderer der Wissenschaften, das höchste Amt in der römisch-katholischen Kirche übernimmt, schöpft G. G. Hoffnung.

Abb 1: Justus Sustermans – Portrait von Galileo Galilei (1636) © Wikimedia Commons

Er beginnt sich mit den Sonnenflecken zu beschäftigen, um zu beweisen, dass die Sonne rotiert. Mit dem Einverständnis der Zensur veröffentlichte G. G. 1632 einen Dialog über die beiden hauptsächlichen Weltsysteme, das Ptolemäische und das Kopernikanische (Galilei 1891), doch als Papst Urban VIII. merkte, dass die Leser*innen das Buch als überzeugende Beweisführung für die kopernikanische Lehre auffassten, lässt er Galilei 1633 in Florenz verhaften und nach Rom bringen. Die Inquisition verurteilt ihn wegen des Verstoßes gegen das 1616 ausgesprochene Schweigegebot.

Am 22. Juni 1633, nach mehr als drei Wochen im Kerker, unterwirft sich G. G. der Kirche und schwört seinen Erkenntnissen ab. Der kolportierte Ausspruch „Und sie bewegt sich doch! E pur si muove!“ ist nicht belegt. Ende 1633 stellte man G. G. für den Rest seines Lebens in seiner Villa in Arcetri außerhalb von Florenz unter Hausarrest. 1638 legtG. G. mit Discorsi e dimostrazioni matematiche intorno a due nuove scienze, seinem bedeutendsten wissenschaftlichen Werk, die Grundlagen der Bewegungs- und der Festigkeitslehre. Seit 1637 erblindet, stirbt Galileo Galilei am 8. Januar 1642 – einige Wochen vor seinem 78. Geburtstag.

IV. Der Lebenslauf des Bertolt Brecht … der arme B. B.

Bertolt Brecht wird am 10. Februar 1898 als Eugen Berthold Friedrich Brecht in Augsburg geboren. Er legt zeitlebens darauf wert, schwäbischer Herkunft zu sein und seine Eltern Berthold und Sophie Brecht, geb. Brenzing, seien „Schwarzwälder“. Die alte Fuggerstadt und Handelsmetropole Augsburg ist eine Provinzstadt, allerdings die drittgrößte und drittbedeutendste des bayrischen Staates nach München und Nürnberg, doch die größte der schwäbischen Provinz in Bayern. Sein Vater arbeitet sich in einer Papierfabrik zum Direktor empor, sodass es im gutbürgerlichen Hause Brechts immer auch ein Dienstmädchen gibt. Früh interessiert sich B. B. für Lyrik und Musik, wobei der Gitarrenunterricht ihm große Befriedigung gibt. Er besucht und absolviert das Realgymnasium und bereits im Jahr 1913 beginnt er mit der Herausgabe der Schülerzeitung Die Ernte.

Schon in dieser Zeit freundet er sich mit dem Mitschüler Caspar Neher an, der lebenslang sein Freud bleibt und bei der Einbürgerung von B. B. in Österreich eine vermittelnde Rolle einnehmen sollte. Er macht B. B. später mit dem österreichischen Komponisten und Direktionsmitglied der Salzburger Festspiele Gottfried von Einem bekannt. Es folgen erste Veröffentlichungen in Augsburger und Münchner Medien. Nach Rückstellung vom Kriegsdienst immatrikuliert der Bertolt Brecht 1917 an der Ludwig-Maximilian-Universität München zunächst Literatur und dann Medizin. Anschließend leistet er seinen Militärdienst im Reservelazarett bei Augsburg und schließt 1918 die erste Fassung seines Stücks Baal ab. Nach dem für Deutschland verlorenen Krieg tritt Wilhelm II. als deutscher Kaiser zurück und der Sozialdemokrat Scheidemann ruft in Berlin die deutsche Republik aus. Es bilden sich Soldaten- und Arbeiterräte, in München wird die Räterepublik ausgerufen. B. B. lebt jedoch für die Kunst und zeigt Desinteresse an Politik sowie Mangel an Begeisterungsfähigkeit– wenn auch mit Sympathien für die politische Linke (vgl. die hervorragende Darstellung von Brechts Leben in: Mittenzwei 1987).

Im März 1919 besucht er den um vierzehn Jahre älteren und schon arrivierten Lion Feuchtwanger (1884–1958) in München, eine Begegnung, die zu einer lebenslangen freundschaftlichen Beziehung (auch in der Zeit der gemeinsamen Emigration in den USA) führt. B. B., der sich ab 1916 Bert nennt, bekommt 1922 den renommierten Kleist-Preis für die Stücke Trommeln in der Nacht (Spartakus), Baal und Dickicht. Im Zuge der 1920er-Jahre verlagert sich sein künstlerisches Zentrum von München nach Berlin. Bei Proben zu Trommeln in der Nacht am Deutschen Theater begegnet er der Wiener Schauspielerin Helene Weigel (1923), mit der er später eine Lebensgemeinschaft bzw. Ehe (1930) eingeht.

Mit der Aufführung der Dreigroschenoper, einer Bearbeitung der Beggars’s Opera von John Gay (1728) mit Musik von Kurt Weill (1900–1950) im Theater am Schiffbauerdamm (später und bis heute Berliner Ensemble) gelingt ihm der große Durchbruch in Berlin. Seine Songs werden auf den Straßen von Berlin gesungen oder gepfiffen, denn die Musik von Kurt Weill hatte an der Popularität einen großen Anteil und entsprach dem Lebensgefühl der 1920er-Jahre. Am 28. Februar 1933, einen Tag nach dem Reichstagsbrand, flüchtet B. B. mit Helene Weigel aus Deutschland über Prag, Wien, Zürich, Cartona und Paris nach Svendborg in Dänemark. Im Mai 1933 werden seine Bücher in Deutschland verboten. 1938 liegt die Erstfassung von Leben des Galilei vor. 1940 übersiedelt B. B. nach Helsinki, wo er das Stück Herr Puntila und sein Knecht Matti verfasst (Uraufführung 1948 in Zürich).

1941 erhält er das Einreisevisum für die USA und verlässt daraufhin die finnische Hauptstadt Helsinki, die letzte Station des europäischen Exils. Da ihm kürzere Wege in die USA versperrt sind, nimmt er den Weg über die Sowjetunion und fährt über Leningrad und Moskau per Transsibirischer Eisenbahn nach Wladiwostok, um von dort per Schiff am 21. Juli 1941 in San Pedro, dem Hafen von Los Angeles, anzukommen, genau einen Tag vor dem Überfall Deutschlands auf die Sowjetunion („Unternehmen Barbarossa“). Wie auch viele andere Emigrant*innen (Ausnahmen sind z. B. Thomas Mann und Lion Feuchtwanger) ist er in den USA bzw. in der Filmmetropole Hollywood wenig bekannt, sodass es für ihn sehr schwer wird, Fuß zu fassen und sich am amerikanischen Markt zu behaupten. Er arbeitet mit Fritz Lang und John Wexley an dem Drehbuch zu Fritz Langs Hangmen Also Die (USA 1943), mit Lion Feuchtwanger an Die Gesichte der Simone Machard, schreibt am Kaukasischen Kreidekreis und mit Hilfe von Charles Laughton an einer Übersetzung bzw. angepassten Fassung von Leben des Galilei.

Die amerikanische Premiere des Stückes in englischer Sprache im Theater von Beverly Hills am 30. Juli 1947 wird ein Ereignis für Hollywood, an welchem z. B. Charlie Chaplin, Ingrid Bergmann, Anthony Quinn, John Garfield, Gene Kelly, der Architekt Frank Llloyd Wright u. a. teilnehmen. Sie erreicht 17 Vorstellungen, die immer ausverkauft sind. Die Aufführung in der ursprünglichen Fassung findet noch während des Krieges am 09. September 1943 am Schauspielhaus in Zürich statt. Nach dem Abwurf der ersten Atombombe über Hiroschima und Nagasaki wird das Stück überarbeitet und die Verantwortung des Wissenschaftlers für die Menschheit betont. B. B. gilt nach dem Eintritt der USA in den 2. Weltkrieg 1941 als feindlicher Ausländer und wird vom FBI ständig überwacht.

V. B. B. vor dem „Komitee für unamerikanische Umtriebe“

Abb. 2: Bertolt Brecht © Bundesarchiv Bild 183-W0409-300 – Wikimedia Commons

Das amerikanische Establishment, das das Wertesystem vom freien Unternehmertum, welches den amerikanischen Traum vom Tellerwäscher zum Millionär idealisierte, fühlte sich durch „unamerikanische“ Umtriebe (worunter prinzipiell alle sozialkritischen Gesinnungen verstanden wurden) gefährdet. Generell wurde dahinter eine subversive Bedrohung durch die Sowjetunion vermutet. In Generalverdacht gerieten alle Intellektuellen, Schriftsteller*innen, Wissenschaftler*innen und Künstler*innen, die links von der gesellschaftlichen Mitte, also als linksliberal oder links denkend eingestuft wurden. Als Gesinnungspolizei wurde das Komitee zur Untersuchung unamerikanischer Umtriebe (HUAC, House Un-American Activities Commitee) wiederbelebt, nachdem es schon 1939 gegründet worden war und in welchem sich die späteren US-Präsidenten Richard Nixon und Ronald Reagan profilieren konnten.

Das Jahr 1947 ist der Beginn von Untersuchungen über „kommunistische Unterwanderung“ in der amerikanischen Filmindustrie, in welchem Hollywood als „rotes Nest“ bezeichnet wurde. Schauspieler*innen, Regisseur*innen und vor allem Drehbuchautor*innen wurden als von Moskau ferngelenkt denunziert (vgl. dazu auch Haynes 1996). In einem Forum für öffentliche Hearings wurden die Vorgeladenen inquisitorisch befragt, woraufhin entschieden wurde, ob sie sich „unamerikanischer Umtriebe“ schuldig gemacht hatten oder nicht. Die Mitgliedschaft in der Kommunistischen Partei führte ohne lange Verhandlungsprozedur in der Regel zum Verdikt „schuldig“. Als Ergebnis wurden „Black Lists“ angelegt, in welchen „freundliche“ und „unfreundliche“ Auskunftspersonen definiert wurden, was dann über spätere Berufsausübungen von elementarer Bedeutung war. Die als „unfreundliche Auskunftspersonen“ deklarierten Personen durften nicht mehr beschäftigt werden. Senator Joseph Raymond McCarthy (1908–1957) spielte dabei eine entscheidende Rolle im sog. „McCarthysmus“. Als „freundliche“ Zeugen von Hollywood haben sich besonders Robert Taylor, Ronald Reagan und Walt Disney hervorgetan.

„So kam Brecht (der sich seit 1941 im Exil in den USA befand, Anm. R. Z.) nach Kriegsende in die groteske Situation, daß er – dem Hollywood keine Chance geboten hatte, auch nur einen Teil seines künstlerisch-politischen Engagements einzubringen – über unamerikanische, das heißt kommunistische Tätigkeit vernommen werden sollte.“ (Mittenzwei 1987, Band II: 198)

HEXENJAGD
VON ARTHUR MILLER
Frankfurt am Main: Fischer
128 Seiten | € 2,77 (Taschenbuch – gebraucht)
ISBN: 978-3596271085
Erscheinungstermin: 1987

Die Vernehmung fand am 30. Oktober 1947 in Washington statt, noch am gleichen Abend wurde ein Mitschnitt der Verhandlung im Radio gesendet. Damit erhielt B. B. eine Publizität, welche ihm in den USA bisher vorenthalten geblieben war. Da B. B. nicht Mitglied der KP war und sich vor dem Ausschuss darauf berufen konnte (wofür ihn Sympathisant*innen kritisierten), wurde er freigesprochen und konnte am nächsten Tag nach dem „Hearing“ das Exilland USA Richtung Europa verlassen, wo er am 01. November 1947 in Paris landete. Der Österreicher Hanns Eisler, ebenfalls Immigrant in den USA, der die Begleitmusik zu Leben des Galilei komponierte, wurde wegen Verweigerung der Zusammenarbeit mit dem Komitee des Landes verwiesen, weil er sich auf einen Zusatzartikel der US-Verfassung berief und damit zum „unfreundlichen Zeugen“ wurde. Er sollte nach Wien abgeschoben werden (vgl. u. a. Eisler 1986: 95–98.)

Auch dem in den USA lebenden britischen Staatsbürger Charles Chaplin wurde wegen seiner kritischen Haltung gegenüber dem HUAC 1952 nach einer Vortragsreise durch Europa die Wiedereinreise verweigert. Der Schriftsteller Arthur Miller (vgl. sein Drama Hexenjagd aus dem Jahr 1953), der mit seiner damaligen Ehefrau Marilyn Monroe vor dem Komitee erschien, und der politische Folk-Sänger Pete Seeger wurden jeweils zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, weil sie sich mit Verweis auf ihre verfassungsmäßigen Rechte weigerten, auszusagen. B. B. hält sich zunächst in der Schweiz auf, wo er seinen alten Freund Caspar Neher trifft, der ihn mit Gottfried von Einem bekannt macht, und reist dann nach einem Versuch, in Salzburg sesshaft zu werden, 1949 nach Ostberlin, wo er sich niederlässt.

Mit der Gründung des Berliner Ensembles unter der Leitung seiner Frau Helene Weigel kann er im Theater am Schiffbauerdamm (hier begann 1928 der Erfolg der Dreigroschenoper) sein eigenes Theater aufbauen und Modellinszenierungen erarbeiten. Daneben engagiert er sich auch in der internationalen Friedensbewegung und warnt mit einem offenen Brief an die deutschen Künstler und Schriftsteller vor der Gefahr eines 3. Weltkriegs:

„Das große Carthago führte drei Kriege. Es war noch mächtig nach dem ersten, noch bewohnbar nach dem zweiten. Es war nicht mehr auffindbar nach dem dritten.“ (Brecht 1951: 14)

Am 14. August 1956 stirbt Bertolt Brecht in Berlin an Herzversagen im Alter von 58 Jahren. Begraben ist er am Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin, wo dann später auch seine Frau Helene Weigel (geb. 1900 in Wien, gest. 1971 in Berlin) beigesetzt worden ist.

VI. Wiens Brecht-Boykott (1953–1963) und das „Neue Theater in der Scala“

Unmittelbar nach der Befreiung kam 1946 Der gute Mensch von Sezuan mit Paula Wessely und Albin Skoda im Theater in der Josefstadt in der Regie von Rudolf Steinboeck zur Aufführung, danach kam Mutter Courage und ihre Kinder im Jahre 1948 im Theater in der Scala unterder Regie von Leopold Lindtberg mit Therese Giehse in der Titelrolle sowie im Jahre 1952 Die Dreigroschenoper mit Hans Putz und Inge Konradi am Volkstheater. B. B. war wegen seiner Ausbürgerung im Deutschen Reich seit 1935 staatenlos und daher in einer schwierigen Lage. In dieser Situation wurde B. B. mit dem österreichischen Komponisten Gottfried von Einem bekannt, der Direktoriumsmitglied der Salzburger Festspiele war (sein Sohn ist der viel zu früh verstorbene nachmalige Bundesminister für Wissenschaft und Forschung sowie Präsident des Bundes Sozialistischer AkademikerInnen, Intellektueller und KünstlerInnen (BSA), Caspar Einem).

Abb. 3: Helene Weigel und Bertolt Brecht mit dem Berliner Ensemble am 01. Mai 1954 © Wikimedia Commons

Den Kontakt stellte Caspar Neher her, welcher für den Komponisten zu dessen Oper Dantons Tod das Bühnenbild gemacht hatte. B. B. nach Österreich (konkret Wien) zu bringen, hatte schon der legendäre und progressive Kulturstadtrat von Wien Viktor Matejka versucht, der selbst vom NS-Regime verfolgt worden war und sechseinhalb Jahre in den Konzentrationslagern Flossenburg und Dachau zugebracht hatte. Sein Bestreben war es, exilierte Intellektuelle, Künstler*innen und Wissenschaftler*innen nach Wien zurückzuholen, wobei er kaum öffentliche Unterstützung fand und auch nicht immer eine glückliche Hand bewies. So bemühte er sich um eine Spielplangestaltung, welche die bisher verbotenen Autor*innen zur Geltung bringen sollte. Auf seine Veranlassung hin ist Der gute Mensch von Sezuan im Theater in der Josefstadt am 29. März 1946 zur Premiere gekommen. B. B. war damit gar nicht einverstanden und versuchte noch aus Kalifornien die Aufführung zu verhindern.

Der Grund war darin zu suchen, dass das von ihm forcierte epische Theater falsch inszeniert worden war und Paula Wessely u. a. durch ihre Mitwirkung am NS-Propagandafilm Heimkehr (D 1941) ungeeignet erschien. Bei Gesprächen mit dem damaligen Leiter der Bundestheaterverwaltung, der B. B. für ein Engagement am Burgtheater verpflichten wollte „entstand der Plan, für Salzburg ein neues Festspiel, einen neuen Salzburger Totentanz, zu schreiben“ (Mittenzwei 1986, Band II: 269). Neben seinem künstlerischen Interesse sah B. B. auch die Möglichkeit, einen österreichischen Reisepass zu bekommen. Gottfried von Einem erklärte sich bereit zu helfen und damit auch B. B. an Salzburg zu binden. Das Ergebnis war, dass B. B. am 12. April 1950 die „Urkunde über die Verleihung der österreichischen Staatsbürgerschaft“ von der Salzburger Landesregierung erhielt (Zl.3949/LAD/50), die sich auch auf seine Ehefrau Helene Weigel, eine gebürtige Österreicherin, erstreckte.

Im Oktober 1951 begann eine breite Pressekampagne gegen die Einbürgerung von B. B., an der sich ausgehend von den Salzburger Nachrichten und dem Linzer Volksblatt die meisten Zeitungen beteiligten. 1953 setzte der Brecht-Boykott ein, der in Wien bis 1963 währte. Die McCarthy-Hysterie wurde in Österreich insbesondere vom damaligen Vorsitzenden der Gewerkschaft Bau/Holz Franz Olah gefördert, der intensive Beziehungen zum amerikanischen Gewerkschaftsverband AFL-CIO pflegte und 1950 auf streikende Arbeiter einprügeln ließ (vgl. zur Causa Olah: Svoboda 1990).

Den amerikanischen Gewerkschaftern der AFL-CIO sind später intensive Beziehungen zur Mafia und zum CIA nachgewiesen worden. Franz Olah gründete den Wanderverein, der unter dem Begriff „österreichischer Gladio“ in die Geschichte eingegangen ist (Ganser 2009). Bekanntlich wurde Franz Olah wegen Unterschlagung im Zuge der Gründung der Kronen-Zeitung zu einem Jahr Gefängnis verurteilt (vgl. Konrad/Lechner 1992). Danach gründete er eine Partei, welche mit antisemitischen Untertönen bei den Nationalratswahlen zwar nicht in das Parlament gelangte, aber der SPÖ so viele Stimmen kostete, dass die ÖVP die absolute Mehrheit und eine Alleinregierung unter Klaus bilden konnte.

„Brecht-Boykott“ wird in der Zeitgeschichte eine antikommunistische Kampagne genannt, im Zuge derer zwischen 1953 und 1963 in Wien kein etabliertes Theater den Autor Bertolt Brecht aufführte. In Bezug auf den einsetzenden Brecht-Boykott als Instrument der psychologischen Kriegsführung im Kalten Krieg sind einzelne Personen besonders hervorgetreten, die sich auf bestimmte Medien stützen konnten. Initiatoren waren die beiden Publizisten Hans Weigel und Friedrich Torberg (vgl. auch Kaiser 1961) sowie der Burgtheaterdirektor Ernst Häusermann. Publizistisches Organ war die politisch-literarische Zeitschrift FORVM, deren Geldgeber die dezidiert antikommunistische CIA-Vorfeldorganisation Congrès pour la Liberté de la Culture war, die den Auftrag hatte, intellektuelle Strömungen in Europa gegen den Kommunismus einzunehmen (vgl. zur allgemeinen Geschichte der CIA: Weiner 2012). Die wenigen mutigen Stimmen, die diese Haltung nicht akzeptieren wollten, wie der linkskatholische Kulturhistoriker, Schriftsteller, Publizist und Dramaturg (Burgtheater) Friedrich Heer (1916–1983), wurden als „Kryptokommunisten“ denunziert. Als Heer Hans Weigel einen „kleinen McCarthy“ nannte, wurde er wegen Ehrenbeleidigung verklagt.

Das Neue Theater in der Scala, auch Scala Wien, war ein selbstverwaltetes Schauspieltheater, das nach dem Zweiten Weltkrieg 1948 von zurückgekehrten Emigrant*innen und engagierten Antifaschist*innen im 4. Wiener Gemeindebezirk in der Favoritenstraße 8 eröffnet wurde. Man entschied gemeinsam über Spielplan und Engagements und verstand sich als linke, revolutionäre Bühne. Geplant war ein anspruchsvolles Theater, in dem das Volksstück ebenso gespielt wurde wie Klassiker und zeitgenössische Dramen. Theaterdirektor (Konzessionär) wurde 1948 der Schauspieler und Regisseur Wolfgang Heinz (als Wolfgang Hirsch 1900 in Pilsen geboren), der gemeinsam mit Karl Paryla das Theater leitete. Es verfügte über mehr als 1200 Sitzplätze. Es war in vieler Hinsicht an das Theater von Bertolt Brecht und sein Theater am Schiffbauerdamm, dem Berliner Ensemble in Berlin, angelehnt und niedrige Eintrittspreise waren ebenfalls programmatisch.

So war es einzig das Neue Theater in der Scala, das sich Brechts Stücken widmete. Manfred Wekwerth inszenierte 1953 unter der künstlerischen Leitung von Bertolt Brecht selbst Die Mutter mit Helene Weigel, Ernst Busch und Otto Tausig, eine Neueinstudierung der Inszenierung des Berliner Ensembles aus dem Jänner 1951. Die Scala wurde jedoch von der Presse boykottiert und zu einem Hauptschauplatz des kulturellen Kalten Krieges, eines beinharten psychologischen Feldzugs in Österreich. Es gab daher Anfang der 1950er-Jahre in Wien nicht nur einen Brecht-, sondern auch einen Scala-Boykott. Dort stattfindende Aufführungen wurden von der Presse einfach totgeschwiegen. Torberg und Weigel hetzten öffentlich gegen die Scala und namentlich gegen Karl Paryla, gegen den sie sogar ein Berufsverbot bei den Salzburger Festspielen erwirken konnten, und warfen dem Theater die Aufführung angeblich „kommunistischer Tendenzstücke“ vor.

Die Schauspieler*innen wurden von Hans Weigel als „kommunistische Agenten“ tituliert, womit er sich eine Verurteilung zuzog. Karl Paryla spielte noch in der letzten Brecht-Aufführung in der Scala 1956 die Titelrolle in Brechts Leben des Galilei neben seiner Frau Hortense Raky, dem Scala-Leiter Wolfgang Heinz und der Schauspielerin Erika Pelikowsky. Danach musste das boykottierte Theater aus finanziellen Gründen schließen. Eine Reihe von Schauspieler*innen fanden später an Brechts eigenem Theater in Berlin, dem Berliner Ensemble, eine neue künstlerische Heimat, da es in Österreich keine Engagements mehr für sie gab.

VII. Blockadebrecher-Premiere im Wiener Volkstheater

Erst 1963 wagte sich das Wiener Volkstheater unter der Direktion von Leon Epp mit Mutter Courage und ihre Kinder unter der Regie von Gustav Manker erstmals wieder an ein Stück von Bertolt Brecht, obwohl dem Theater für die Absage sogar Geld geboten wurde. Die Aufführung stellte ein großes Wagnis dar, die Presse sprach von einer „Blockadebrecher“-Premiere am 23. Februar 1963 (mit Dorothea Neff in der Titelrolle, die für ihre Darstellung mit der Kainz-Medaille ausgezeichnet wurde, Fritz Muliar als Koch, Ulrich Wildgruber als Schweizerkas, Ernst Meister als Feldprediger, Hilde Sochor als Yvette, Kurt Sowinetz als Werber und Paola Löw, der späteren Lebensgefährtin Friedrich Torbergs, als Stumme Kathrin). Manker inszenierte in der Folge am Volkstheater auch noch Der kaukasische Kreidekreis (1964), Die heilige Johanna der Schlachthöfe (1965) und Der gute Mensch von Sezuan (1968), womit er ein Umdenken in Bezug auf Brechts Stücke auf österreichischen Bühnen in Gang setzte. Es kam zu einer vereinzelten Aufweichung des Brecht-Boykotts durch Bühnen außerhalb Wiens wie am Grazer Opernhaus (30. Mai 1958: Mutter Courage und ihre Kinder).

Am Salzburger Landestheater wagte es Fritz Klingenbeck 1960, Brechts Der gute Mensch von Sezuan aufzuführen. 1963 spielte das Landestheater Linz Mutter Courage und ihre Kinder unter der Regie von Harald Benesch. Im Frühjahr 1964 schließlich gab es Aufführungen von Der kaukasische Kreidekreis auch in Linz und Klagenfurt. 1966 erfolgte erstmals eine Aufführung Brechts am Wiener Burgtheater: Leben des Galilei in der Regie von Kurt Meisel mit Curd Jürgens in der Titelrolle. Noch 1973 nannten Alfred Kolleritsch und Klaus Hoffer im Zuge der Abspaltung des Forum Stadtpark vom österreichischen PEN-Club Friedrich Torberg in der Zeitschrift manuskripte einen „Brecht-Verhinderer“ und „CIA-Schützling“, was einen Gerichtsprozess nach sich zog, der mit einem Vergleich endete. Friedrich Torberg behauptete, von der verdeckten Finanzierung des FORVM nichts gewusst zu haben, und das Gegenteil konnte ihm nicht nachgewiesen werden.

VIII. Die Gemeinsamkeiten von Galileo Galilei (G. G.) und Bertolt Brecht (B. B.)

Sowohl Galileo Galilei, der arme G. G., als auch Bertolt Brecht, der arme B. B., sind subjektiv auf der Suche nach Wahrheiten, die auf mathematisch-naturwissenschaftlichen Gesetzmäßigkeiten (im Falle G. G.) oder auf sozio-ökonomischen Erkenntnissen (im Falle B. B.) beruhen. Das herausgeforderte Establishment befürchtete mit Recht, dass damit die herrschenden gesellschaftlichen Verhältnisse infrage gestellt werden könnten. Objektiv wurde damit das jeweils vorherrschende Herrschafts- und Gesellschaftssystem bedroht und musste sich durch entsprechende repressive Institutionen zur Wehr setzen. Das klerikal-feudale Herrschaftssystem zu Zeiten von G. G. hatte dazu die Institution Inquisition geschaffen, die zwischen dem 13. und dem 18. Jahrhundert Häretiker*innen, welche den absoluten Wahrheitsanspruch der Kirche anzweifelten, verfolgte. Das liberal-kapitalistische Gesellschaftssystem in den USA schuf das Werkzeug des Komitees für unamerikanische Umtriebe (HUAG). In der Zeit der antikommunistischen Hysterie genügte es, die Ideologie des American Way of Life bzw. des American Dream infrage zu stellen, um gefährlicher und subversiver Umtriebe verdächtigt zu werden. Jedenfalls ließ sich diese Ideologie von der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten vom 04. Juli 1776 nicht ableiten, die damals die weltweit progressivste und ein Kind der Aufklärung war. Im Gegenteil, denn es wird dort das unveräußerliche Recht auf „Leben, Freiheit und das Streben nach Glückseligkeit“ festgeschrieben. Ein „amerikanischer Traum“ taucht im ganzen Text nicht auf, selbst in den Schriften der amerikanischen Gründungsväter Benjamin Franklin (1706–1790) und Thomas Jefferson (1743–1826) findet er sich nicht. Erst John Truslow Adams (1878–1949) veröffentlicht 1931 unter dem Titel The Epic of America (Adams 2017), was unter dem amerikanischen Traum zu verstehen ist:

„Der amerikanische Traum war sein (des amerikanischen Pioniers, Anm. R. Z.) Stern im Westen, der ihn über die stürmische See und in die unendlichen Wälder leitete, auf der Suche nach einer Heimat, wo harte Arbeit ihres Lohnes sicher war und wo nicht die starre Hand von Brauch und Mißbrauch ihn auf ,seinen Platz‘ zurückstoßen konnte.“ (Emcke 2011: online)

Somit kann jeder Amerikaner Millionär werden, wenn er nur hart arbeitet. Wer genau daran zweifelt, ist subversiv und steht unter gerichtlichem Verdacht. Während sich also G. G. vor dem Inquisitionstribunal verantworten musste und geächtet wurde, landete B. B. vor dem Komitee zur Untersuchung unamerikanischer Umtriebe (HUAG). Beide wurden wegen ihrer Gesinnung und der Wahrhaftigkeit ihrer Erkenntnisse verfolgt, um dennoch ihren wissenschaftlichen Überzeugungen treu zu bleiben. Beide waren flexibel genug, den äußersten Konflikt mit der Staatsmacht zu vermeiden. Dafür sind sie von radikaleren Gesinnungsgenoss*innen kritisiert worden, konnten jedoch der Nachwelt ihr Erbe hinterlassen.

IX. Epilog 2023: Anerkennung für Manfred Lukas-Luderer (L. L.)

Auch wenn nunmehr fast zehn Jahre vergangen sind, war es 2014 doch höchste Zeit, dass die großartigen Leistungen des Regisseurs und Schauspielers Manfred Lukas-Luderer– der mit seinen Inszenierungen auch immer persönlich große finanzielle Risiken eingeht – durch die Verleihung des „Großen Verdienstzeichens des Landes Kärnten“ eine sichtbare Anerkennung erfahren haben. Manfred L.-L. griff schon immer Themen auf (vgl. z. B. Das Dorf an der Grenze oder die Alpensaga), die von den Herrschenden in Kärnten als Provokation aufgefasst wurden.

Abb. 4: Manfred Lukas-Luderer © Manfred Lukas-Luderer

Dies gilt auch heute noch für seine Brecht-Aufführung Leben des Galilei im Marmorsteinbruch von Krastal bei Villach im Jahr 2014. Es gab zum Zeitpunkt der Inszenierung zwar keinen Brecht-Boykott in Österreich mehr, dennoch stellte es ein Wagnis dar, Brechts Leben des Galilei auf einer Freiluftbühne in einem Fremdenverkehrsgebiet aufzuführen. Manfred L.-L. hat in der Vergangenheit solche Wagnisse und Risken immer wieder auf sich genommen und damit Pionierleistungen erbracht. Deshalb ist dieser Beitrag auch fast zehn Jahre nach seinem Leben des Galilei ihm gewidmet.

Literatur

Adams, John Truslow (2017): The Epic of America, London/New York: Routledge.

Brecht, Bertolt (1951): Offener Brief an die deutschen Künstler und Schriftsteller, in: Worte wider Waffen: Dichter für den Frieden. Maler gegen den Krieg, München: Willi Weismann, 13–14, online unter: https://tinyurl.com/4h6m6buk (letzter Zugriff: 01.09.2023).

Brecht, Bertolt (1971): Geschichten vom Herrn Keuner, Frankfurt am Main: Suhrkamp.

Brecht, Bertolt (1998): Leben des Galilei, Frankfurt am Main: Suhrkamp.

Eisler, Hanns (1986): Fragen Sie mehr über Brecht. Gespräche mit Hans Bunge, Darmstadt: Luchterhand.

Emcke, Carolin (2012): Träum weiter, Amerika, in: Die Zeit, Nr. 43/Oktober 2012, online unter: https://www.zeit.de/2012/43/Amerikanischer-Traum-Reportage-USA/komplettansicht (letzter Zugriff: 01.09.2023).

Galilei, Galileo (1891): Dialog über die beiden hauptsächlichsten Weltsysteme, das Ptolemäische und das Kopernikanische, Leipzig: B. G. Teubner, online unter: https://tinyurl.com/3z9e7xz8 (letzter Zugriff: 01.10.2023).

Galilei, Galileio (1980): Sidereus Nuncius. Nachricht von neuen Sternen. Herausgegeben und eingeleitet von Hans Blumenberg, Frankfurt am Main: Suhrkamp.

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Dieser Beitrag, der Antrag auf Verleihung eines Ehrenzeichens für sowie die Dankesrede von Manfred Lukas-Luderer wurden 2014 in der Zeitschrift für Sozialpsychologie und Gruppendynamik in Wirtschaft und Gesellschaft (ZSG), 39. Jhg. Heft 2/2014 Nr. 129 publiziert. Die Redaktion der ZUKUNFT dankt Rudolf O. Zucha für die Erlaubnis zum Wiederabdruck seines Artikels sowie für die Erweiterung und Aktualisierung seiner Argumente.

RUDOLF O. ZUCHA

wurde 1940 in Wien geboren. Studium der Psychologie, Anthropologie und Philosophie an der Universität Wien (Dr. phil. 1970). Psychologe, Psychotherapeut, Hochschullehrer, Autor (Herausgeber der Zeitschrift für Sozialpsychologie und Gruppendynamik). Ehrenvorsitzender der BSA-Psychologen/Pädagogen/Psychotherapeuten. Goldenes Ehrenzeichen des Landes Wien.