Wenn seit den späten 1990er-Jahren in den Diskussionen zu Samuel Huntington von einem clash of civilizations die Rede war, so stellt sich angesichts der aktuellen weltpolitischen Lage und im Blick auf Christentum, Judentum und Islam – um hier nur die drei abrahamitischen Weltreligionen zu nennen – aktuell die ernsthafte Frage, ob wir es nicht mit einem clash of confessions zu tun haben. So bleibt zu konstatieren, dass die klassischen Bestände der linken und säkularen Religionskritik und -wissenschaft im Namen der Aufklärung nach wievor volle Geltung beanspruchen können, wenn es um die innere Struktur des (fundamentalistischen) Glaubens sowie der (irrationalen) Religion und ihre – durchaus negativen – Auswirkungen auf ein demokratisches Gemeinwesen geht.
Editorial 03/2021: Polarisierung(en) – VON ALESSANDRO BARBERI UND THOMAS BALLHAUSEN
Der Sturm auf das Kapitol am 06. Januar 2021 brachte symbolisch auf den Punkt, dass die amerikanische Politik der Gegenwart und mit ihr die westlichen Gesellschaften insgesamt von extremen Polarisierungen gekennzeichnet sind, welche die Demokratie deutlich in Gefahr bringen. Gerade angesichts der Corona-Pandemie steht damit auch klar vor Augen, dass
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