Turning the Tide – Interview mit Eva Andronikidou – VON EVA ANDRONIKIDOU UND BERND HERGER

**Turning the Tide** (TTT) ist ein transformatives europäisches Kooperationsprojekt, das von Creative Europe mitfinanziert wird und sich mit der drängenden Frage des Klimawandels durch künstlerische und kulturelle Praktiken auseinandersetzt. Das Projekt erstreckt sich über fünf europäische Städte, die jeweils einzigartige Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel bewältigen müssen, insbesondere in wasserreichen Gebieten. TTT bringt eine Vielzahl von Organisationen und Expert*innen aus verschiedenen Bereichen zusammen, die sich dem Ziel verschrieben haben, durch kreative und kulturelle Interventionen wirkungsvolle und nachhaltige Veränderungen zu schaffen. Die Partnerorganisation ist die Wiener Bildungsakademie.

Die Mission des Projekts besteht darin, Kunst und Kultur als dynamische Kräfte im Kampf gegen den Klimawandel und zur Förderung nachhaltiger Gemeinschaften zu nutzen. Im Fokus steht die Vorstellung einer Welt, in der künstlerischer Ausdruck und kulturelles Engagement zentral für das Verständnis und die Bewältigung von Umweltproblemen sind. Das Projekt zielt darauf ab, lokale Gemeinschaften zu stärken, vielfältige Stimmen hörbar zu machen und innovative Lösungen für die durch den Klimawandel verursachten Probleme zu fördern, insbesondere für Küstengemeinden, die von diesen globalen Problemen besonders betroffen sind.

Abb. 1: Die Projektmitarbeiterinnen von Turning the Tide aus 6 europäischen Ländern gemeinsam in Danzig im Sommer 2024, © Bernd Herger

Bernd Herger (ZUKUNFT): Kannst Du Deinen Werdegang und Hintergrund als Künstlerin beschreiben?

Eva Andronikidou: Das ist eine lange Geschichte! Als 5-Jährige träumte ich davon, Malerin zu werden und gemeinsam mit meinem Künstlerfreund von unseren Zeichnungen zu leben, die Welt zu bereisen und unter Brücken zu schlafen … eher ein Bohème-Lebensstil! Ich war allerdings eine sehr gute Schülerin, also versuchten meine Eltern, mich zu „retten“. Sie brachten mich dazu, Architektur an der N.T.U.A. in Athen zu studieren. Nach einem Jahr Arbeit als Architektin in Athen machte ich meinen Master in Landschaftsarchitektur an der U.P.C. in Barcelona und studierte dort gleichzeitig Schauspiel an einer privaten Schule. Ich tanzte auch und praktizierte täglich Yoga und Akrobatik. In einem fremden Land frei und unabhängig zu sein, fand ich viel passender für meine Persönlichkeit als das Arbeiten im Architekturbüro, also kehrte ich zu meinem Kindheitstraum zurück. Nach meiner Rückkehr nach Athen begann ich, im Theater zu arbeiten, und trat der Kunsthochschule von Athen bei. Das Leben war hart, da ich viele verschiedene Jobs machen musste, niemanden im Theater in Athen kannte und nicht mehr auf familiäre Unterstützung oder Stipendien zurückgreifen wollte. Nach einer Weile begann ich meine Promotion und wurde eingeladen, an der Nationalen Technischen Universität von Athen Lehrassistenz zu machen. Manche Tage waren verrückt!

Arbeit in Airbnbs am Morgen, dann Wechsel in ein Hemd, um die Student*innen an der Universität zu sehen, und abends Regie bei einem Klavierabend im Zentrum von Athen. Das war sehr abenteuerlich und kreativ, aber anstrengend. Irgendwann beschloss ich, das Schauspiel aufzugeben und mich nur noch auf Theaterdesign und Kunstwerke zu konzentrieren, setzte meine Arbeit an der Universität fort und fokussierte mich auf meine freiberuflichen Kunst- und Architekturprojekte. Was ich am meisten genieße, ist die Freiheit und Flexibilität statt einer festen täglichen Routine. Neue Projekte, neue Menschen, vielleicht ein sehr beschäftigtes Wochenende, aber dann ein Dienstagmorgen mit meinem Hund am Strand. Ich langweile mich fast nie und obwohl es anfangs finanziell schwierig war, wird es immer besser, da gute Zusammenarbeit sich auch in persönlicher Zufriedenheit und Vertrauen zeigt. Heute identifiziere ich mich als multidisziplinäre Künstlerin, Schöpferin oder Designerin … es ändert sich immer wieder!

B. H.: Was hat Dich dazu inspiriert, am Projekt Turning the Tide teilzunehmen?

E. A.: Die Umweltkrise und insbesondere das Element Wasser waren in meinen jüngsten Kunst- und Architekturarbeiten, aber auch in meinem Leben präsent, seit ich 2009 in Barcelona lebte und versuchte, nachhaltig zu leben. Außerdem finde ich die Arbeit in multikulturellen und neuen/unbekannten Umgebungen extrem motivierend und sie triggert meine Kreativität. Daher hat mich der offene Aufruf sofort angesprochen.

Abb. 2: Ecotone I: Kallion 1979 (2021) Digital prints, found
objects, Dimensions variables
Post Documenta Group Exhibition _ “Are we not continuously plunging?” / lyg west, LindeNOW festival, oct 1-3, 2021 / Leipzig, Germany /
Curated by Eleni Michailidi, Olga Vostretsova
© Eva Andronikidou

B. H.: Wie hat Dein Aufenthalt in Danzig Deine künstlerische Praxis beeinflusst?

E. A.: Ziemlich stark, würde ich sagen. Es war meine erste Residency dieser Art und ich war durstig, alles zu tun und viel zu lernen. Ich wollte verschiedene Aspekte des Themas erkunden, verschiedene Medien ausprobieren, mit der lokalen Gemeinschaft arbeiten, studieren und lesen … Ich habe versucht, verschiedene Blickwinkel auf das Thema zu geben und es so breit wie möglich zu sehen. Es war das erste Mal, dass ich die Möglichkeit hatte, mich einen ganzen Monat lang nur auf ein Projekt zu konzentrieren, mit sehr wenigen externen Ablenkungen, Menschen zu treffen und über dieses gleiche Thema zu sprechen, während ich das Gefühl hatte, dass ich in diesem Monat alles aufsaugen musste, was ich konnte. Ich habe alte Ideen praktiziert, neue ausprobiert, einige funktionierten, andere nicht. In Bezug auf Methodik und professionelles Wachstum würde ich sagen, dass es ein entscheidender Monat war.

B. H.: Kannst Du Einblicke in die Themen und Konzepte hinter Deiner Arbeit in diesem Projekt geben?

E. A.: Mein Werk Spirits of the waters. Reflections on the waters of Gdansk bezieht sich auf das Paradoxon der doppelten Identität des Wassers in der Stadt Danzig: Dieses Wechselspiel zwischen einer generativen Kraft und einer Bedrohung durch ökologische Zerstörung für den Menschen. Es erforscht die Vergangenheit und die Geschichte der Gewässer von Danzig, als die Menschen noch mehr in Beziehung zur Natur lebten, und mögliche Szenarien für die Zukunft – sowohl positive als auch negative –, wobei das Potenzial für Veränderungen in der Gegenwart betont wird. Wissenschaft und Low-Tech-Lösungen: Es gibt einen Bezug zu den Strategien und Zielen für den Klimawandel auf europäischer Ebene und zu den dazugehörigen wissenschaftlichen Forschungen. Dies führt zu einem breiten Gespräch über nachhaltige, naturbasierte, traditionelle Lösungen für Umweltprobleme, das in letzter Zeit auch breit geführt wird,. Einige neuere wissenschaftliche Studien deuten darauf hin, dass die aquatischen Organismen der Algen ein großes Potenzial haben, als Werkzeug zur Regulierung von Ungleichgewichten zu dienen, die die Klimakrise beeinflussen. Solche Alternativen können sich für Städte mit ausgedehnten Wasserflächen, wie Danzig, als sehr vorteilhaft erweisen. Mythologie: Wasser hat historisch gesehen einen außergewöhnlichen Platz in Mythen und Religionen; die von Menschen erfundenen Welten als Wege, die Welt um sie herum zu interpretieren und in Beziehung zu treten. In der slawischen Mythologie kommt etwa der weibliche Wassergeist Rusalka vor, der den Menschen hilft, indem er die Felder bewässert und Fruchtbarkeit bringt. Die Möglichkeiten der Lösungen, die in der Zukunft erscheinen werden, wie z. B. Algen, liegen vielleicht auf dem Grund der Meere und Flüsse, noch unbekannte Geheimnisse, die darauf warten, von den Geistern des Wassers, wie es die Rusalkas einst taten, enthüllt zu werden.

Abb. 3: Spirits of the waters. Reflections on the waters of Gdansk (2024)
Turning the Tide International Residency Program / Instytut Kultury Miejskie
© Eva Andronikidou

B. H.: Welche Herausforderungen hast Du während Deiner Residency bewältigt und wie hast Du sie gemeistert?

E. A.: Als Ausländerin einen Ort kennenzulernen und zu verstehen, um etwas zu schaffen, ist nicht einfach. Dies gilt umso mehr, wenn der Hintergrund, aus dem man kommt, eine völlig andere Welt ist. Man hat buchstäblich grenzenlose Möglichkeiten vor sich und ein Monat ist eine sehr kurze Zeit, um wirklich sicher zu sein, dass man die richtigen Entscheidungen getroffen hat. Auch die Sprachbarriere war manchmal eine Einschränkung, obwohl die Leute immer bereit waren zu helfen. In meiner Arbeit mit den Student*innen war es entweder sehr einfach oder sehr schwierig. Einfach, weil die meisten von ihnen Englisch sprechen und bereit waren, dies zu tun, aber schwierig, wenn sie sich unwohl fühlten. Schließlich entschied ich mich, zum ersten Mal mit einem Video zu arbeiten, und das war schwierig, da ich nicht wusste, wie man das macht. Ich musste es praktisch bei dieser Arbeit lernen. Das war eine zusätzliche Herausforderung, die ich mir selbst gestellt habe, aber am Ende bin ich zufrieden und glücklich, dass ich es getan habe.

B. H.: Wie siehst Du die Rolle der Kunst bei der Bewältigung des Klimawandels und der Umweltprobleme?

E. A.: Ich sehe in der Kunst dieselbe Verantwortung wie in allen anderen Fragen, die die Menschheit im Laufe der Geschichte verfolgt haben. Dies hängt eng damit zusammen, dass die Kunst als Antwort der Menschheit auf solche Fragen geboren wurde und die entscheidenden Momente der Menschen begleitet hat: ein Tier in einer Höhle zu verehren, das Leben einer Gottheit nachzuahmen, als Abschied für einen geliebten Menschen zu singen, der begraben wird, tragische Fakten oder die Größe höherer Gefühle zu rezitieren. Die Kunst wurde als Ausdrucksbedürfnis geboren und ist mit der Tiefe des menschlichen Daseins verbunden. Natürlich sind die Dinge heute viel komplizierter, und insbesondere in Bereichen wie Umweltfragen gibt es Barrieren wie Sprache, andere Disziplinen usw., die eingreifen, aber in jedem Fall glaube ich fest daran, dass die Kunst immer noch dieselbe Kraft und Verantwortung hat, die Dinge und Themen um uns herum zu vergrößern und hervorzuheben, ihnen Größe und Bedeutung zu verleihen oder sie mit Gefühlen zu färben. Es ist eine Möglichkeit, die Welt zu kommunizieren und zu sehen. Angesichts der lebenswichtigen Bedeutung der Umweltfragen glaube ich fest daran, dass die Kunst ein Hauptinstrument zur Bewältigung, Sensibilisierung, Information, Trauer und schließlich zur Vereinigung der Menschheit vor dieser neuen Herausforderung ist.

Abb. 4.: Ecotone II: Kallion 2021 (2021) Installation with aquarium, weed, soil, glass jars, galoshes, digital prints and found objects / Dimensions variables
Post Documenta Group Exhibition _ “Are we not continuously plunging?” /
Circuits and currents, oct. 14-30, 2021, Athens, Greece / Curated by Eleni Michailidi, Olga Vostretsov
© Eva Andronikidou

B. H.: Kannst Du Dein Werk, das Du während Deiner Residency erstellt hast, und seine Bedeutung beschreiben?

E. A.: Spirits of the waters ist ein Ensemble von Reflexionen über die Gewässer von Danzig. Es geht dabei um interdisziplinäre Forschung, die Elemente, Praktiken und Informationen aus Kunst, Geschichte und Wissenschaft entlehnt. Es wird als work in progress präsentiert und zielt nicht unbedingt darauf ab, ein spezifisches Endergebnis zu haben. Der Name bezieht sich auf das Konzept der Rusalkas und die Mythologie, wie ich es weiter oben erklärt habe. Das Projekt konzentriert sich auf die dauerhafte Beziehung zwischen der Stadt Danzig und ihren Gewässern.

B. H.: Wie hast Du mit anderen Künstlern und der lokalen Gemeinschaft in Danzig zusammengearbeitet?

E. A.: Mit den zwei internationalen Künstlern arbeiteten wir getrennt, nahmen jedoch bereits zu Beginn an allen gemeinsamen Aktivitäten teil, sodass wir uns gegenseitig beeinflussten, ohne es zu merken. Wir kollaborierten, ohne es wirklich zu planen. Mit den lokalen Künstlerinnen verbrachten wir weniger Zeit, also hatten wir nicht viele Gelegenheiten zur Zusammenarbeit. Während unseres Aufenthalts hatten wir die Möglichkeit, kulturelle Räume, Veranstaltungen und Ausstellungen zu besuchen und kamen mit der Kunstszene von Danzig in Kontakt, die überraschend vielfältig war. In meinem Projekt entschied ich mich, mit Architekturstudentinnen der Technischen Universität Danzig zu arbeiten, die als Vertreterinnen der lokalen Gemeinschaft und als aufstrebende Designerinnen wahrscheinlich bald mit Umweltproblemen und Wasserfragen konfrontiert werden. Sie wurden eingeladen, einfache Fragebögen zum Thema Wasser in Danzig und allgemeine Zukunftsgefahren, europäische Abkommen und Strategien zur Klimakrise zu beantworten und ihre Gedanken, Ideen und Projekte für bestimmte Orte in Danzig zu teilen.

B. H.: Welche Wirkung erhoffst Du Dir von Deiner Arbeit auf das Publikum und die breitere Öffentlichkeit?

E. A.: Der Grund, warum ich mögliche Zukunftsszenarien in meine Erzählung einbezogen habe, ist, dass dies ein Gefühl der persönlichen Verantwortung, der potenziellen persönlichen Entscheidungen oder der aktiven Bürger*innenschaft hervorrufen kann. In diesem Fall gibt es drei Szenarien: Überschwemmungen (die wir vermeiden wollen), Fachleute in Bereichen, die durch einfache Entscheidungen Veränderungen bewirken können (dass also einige soziale Gruppen auf Umweltprobleme reagieren können), und Forschungspapiere, die zu Low-Tech-Lösungen führen (was also problembezogen für jede informierte Person verfügbar ist). Ich denke, der künstlerische Einfluss entsteht, wenn etwas persönlich wird. Das bedeutet nicht, dass Kunst sich nicht auf die Gemeinschaft bezieht oder nicht global ist. Das ist sie immer noch, aber sie kann mit einfachen Schritten beginnen. Dystopische Szenarien sind immer Teil des ästhetischen Spiels. Ich hoffe, dass jedes Kunstwerk (nicht nur meines, sondern jedes, dass sich mit ähnlichen Themen befasst) einen Einfluss hat, nicht nur auf das Thema, auf das es sich bezieht, sondern auch auf den größeren und breiteren gesellschaftlichen Rahmen. So kann Kunst vielleicht einen kleinen Baustein zur Veränderung des globalen Bewusstseins bilden und mehr Respekt für die Natur, das Wasser, die Tiere, die Pflanzen, den Planeten und die Welt erzeugen.

Abb. 5: Ecotone III: Invisible waterscapes (2022) Artistic walk and Digital print of conceptual map, size A3 available to be taken by visitors in the exhibition space / Group exhibition: Leafy Body Digested Memories/
Curated by Alicia Franzke, Hannah Francke, Olivie Thaleia /
OKAY initiative space, Kypseli, Athens, Greece
© Eva Andronikidou

B. H.: Wie balancierst Du künstlerischen Ausdruck und
Umweltaktivismus in Deiner Arbeit?

E. A.: Bei diesen Themen braucht man viel Forschung und muss viele verschiedene Bereiche betreten. Da ich es liebe, in Dinge tief einzutauchen und viel über sie zu wissen, wurde ich einmal, auf ziemlich aggressive Weise, gefragt: Wenn es so viel Forschung gibt, wo ist der Raum für Kreativität? Ich erinnere mich, dass ich mich so eingeschüchtert fühlte, dass ich nach diesem Interview in Tränen ausbrach. Ich glaube, dass Wissen Werkzeuge, Texturen, Begründungen und Ideen bietet und es erlaubt, sich zu verbinden. Die Wahrheit ist, dass ich auch Werke ohne Umwelt- oder andere soziale Aspekte schaffe, und manchmal fühle ich dahingehend eine gewisse Sinnlosigkeit, obwohl ich als Künstlerin sehr liebe, was ich tue. In anderen Fällen bin ich so überwältigt von dem Thema oder von Elementen, die die Arbeit beeinflussen und von anderen Disziplinen eingefügt werden, dass ich mich gelähmt fühle. Aber für mich ist es immer das Ziel, Dinge zu verbinden, und das kann sehr kreativ sei. Ich glaube, dass in jedem kreativen Prozess Dinge langsam enthüllt werden. Man muss seinen Weg finden und Entscheidungen entsprechend dem treffen, was auftaucht: Wand? Man klettert darüber oder geht herum. Oder gräbt ein Loch! Wasser? Man schwimmt oder findet ein Schiff. Krokodil? Man streichelt es, reitet es oder vielleicht frisst es einen lebendig und das war’s dann. Ich kann also nur dem Prozess und meinem Instinkt vertrauen, um zu entscheiden, was in jedem Fall besser ist. Und natürlich ist es manchmal nicht die richtige oder beste Wahl, aber es kann einen trotzdem irgendwohin führen. Ich liebe es auch, den Fehler zu erkunden. In der westlichen Welt versuchen wir immer, es richtig und perfekt zu machen. Es gibt so viel Schönheit im Fehler und in der Unvollkommenheit, sodass selbst eine falsche Wahl zu etwas Gutem und Unerwartetem führen kann. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es keinen festen Weg gibt, der Weg wird entsprechend den Umständen entdeckt und entschieden.

B. H.: Was bedeutet Europa für Dich?

E. A.: Die Möglichkeit, gemeinsam an kollektiven Zielen zu arbeiten, für unser aller Wohl. Denke ich an Europa will ich unsere Unterschiede feiern. Vielleicht ist das zu romantisch? Ich weiß nicht. Ich bin sowieso sehr romantisch.

 
Abb. 6: A(s)ttic Palipmsest (2022) Digital collages 1,50×2,50 meters / Open air group exhibition “Space between” / Artistic Direction by Phaidon Papamichail / Curated by Poka-Yo / Hilton Hotel, Athens, Greece © Eva Andronikidou

B. H.: Was sind Deine zukünftigen Pläne und Projekte nach dieser Residency?

E. A.: Im Moment bin ich in Gesprächen mit den Leuten von ARTIT, der teilnehmenden Organisation aus Griechenland, durch die ich nach Danzig gekommen bin, über mein Projekt aus der Residency und einige andere Dinge, und ich bin begeistert von dieser Zusammenarbeit! Ich habe wirklich genossen, wie wir während der Residency miteinander auskamen, ich freue mich, dass wir danach weitermachen, und ich fühle mich als Teil von etwas Größerem und Neuem. Ich arbeite auch an zwei großformatigen Gemälden, Aufträge für eine private Sammlung, die bereits zwei meiner Werke besitzt. Abgesehen von einem entspannten Sommer auf den griechischen Inseln arbeite ich jetzt an meiner Promotion, die ich bis Ende dieses Jahres abschließen möchte. Ich würde mich sicherlich gerne mit Robyn und Kassia (den beiden anderen internationalen Resident*innen) in Verbindung setzen, um zu sehen, ob wir irgendwann wieder etwas zusammen machen können. Ich habe sie bereits vermisst!