„Veränderung im Sinne von Weiterentwicklung
ist Jagoda Lessel wichtig,
da Stillstand auch Rückschritt bedeutet.
Ihre farbkräftigen Arbeiten haben immer auch versteckte Botschaften,
die der Betrachter, wenn er sich Zeit nimmt, finden kann.
Lassen Sie sich in die fließend farbige Welt von Jagoda Lessel ein.“
Prof. Rolf Laven
I. Meine Biografie
Ich wurde 1949 in Serbien geboren. Seit 1968 lebe ich in Österreich. Damals wurde aufgrund eines Abkommens zwischen Österreich und Jugoslawien Pflegepersonal gesucht. Da ich 1968 meine 4-jährige Ausbildung zur Pflegefachkraft beendet hatte, nahm ich diese Möglichkeit wahr und ließ mich in Österreich nieder, das bald zu meiner Heimat wurde. In Wien absolvierte ich die Ausbildung zur Physiotherapeutin und übte diesen Beruf im AKH Wien bis zu meiner Pensionierung 2009 leidenschaftlich aus.
II. Malerei
1994 begann ich zu malen, zunächst überwiegend an den Wochenenden, wenn es meine Zeit zuließ. Anfänglich probierte ich viele verschiedene Techniken aus, ich hatte viel Freude am Experimentieren. Nach etwa einem Jahr besuchte ich die Künstlerische Volkshochschule Lazarettgasse. Diese Kurse gefielen mir sehr gut, ich konnte mich weiterentwickeln und erfuhr viel positives Feedback durch andere Künstler*innen, die mich motivierten, weiterzumachen. Im Laufe der Jahre besuchte ich zahlreiche Seminare unter anderem bei Künstlern wie Anton Lehmden, Daniel Fischer oder Awad Krayem.
Das eigentliche Motiv, das mich immer wieder beschäftigt, ist der Mensch. Menschen hinterlassen Stimmungen, Spuren, die dann durch Farben und Formen lebendig werden. Meine Arbeiten sollen einerseits Energie, Lebenskraft, Tatendrang, Freude und Zufriedenheit vermitteln und bieten dabei den dunklen Seiten des Lebens Paroli. Die wichtigste Quelle und Inspiration für meine Arbeit kommt aus dem Leben selbst. Meine Kunst ist das Leben selbst. In meinen Werken befasse ich mich mit dem Menschen und seinem In-der-Welt-sein, das sowohl von Freude als auch von Leid und Verlust geprägt ist.
Neben der breiten Farbpalette, die ich zum Einsatz bringe (Acryl, Mischtechnik, Aquarell, Öl) sind die Tendenz zur Auflösung des Gegenständlichen sowie der expressive Charakter vieler Werke charakteristisch für mein Schaffen. Farben spielen eine wichtige Rolle bei meiner Malerei, wobei der Farbe Rot eine ganz besondere Bedeutung zukommt. Rot stellt für mich die Farbe der Freude dar, Geburt, Dynamik, Sonnenauf- und -untergang, Kampf, Lebendigkeit aber auch Zorn. Auch nimmt die Farbe Schwarz einen wichtigen Platz ein, vor allem dort, wo Rot ist. Durch Schwarz scheint und glänzt Rot noch intensiver. Es sind nicht nur Farben, die meine Arbeiten bestimmen, es sind auch die Formen, die Aussagekraft intuitiv verdeutlichen.
III. Das Schöne in der Kunst
Durch meinen Beruf habe ich gelernt, dass das Leben Bewegung ist und Bewegung auch Leben bedeutet. Ein abwechslungsreiches Leben ist eine bunte Bewegung. Eine Farbe im Leben ist eine Bereicherung, aber auch: Begrenzung, Geständnis, Erkenntnis, Spiegel des Unbewussten und Spontanen. Es ist wie es ist: Kunst verbindet, öffnet Türen, macht Freude, verschönert das Leben. Und das Schönste daran ist die aktive brennende Freude des Künstlers, sich der Kunst zu widmen.
Ich möchte auch mit den Arbeiten für diese Ausgabe der ZUKUNFT diese Freude mitteilen, ich will bei den Betrachter*innen Interesse hervorrufen, etwas wie Erinnerung auslösen, Denkanstöße geben und Dialoge hervorrufen. Das Schöne in der Kunst ist das Gefühl der Freiheit und es niemandem Recht machen zu müssen. Ich bleibe stets neugierig und experimentierfreudig.
IV. Einige Aktivitäten
- Seit 1999 Teilnahme an zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen im In- und Ausland, unter anderem: Ungarn, Slowakei, Frankreich, Türkei, Tschechien, Deutschland, Serbien, Südkorea (Seoul), Italien, Griechenland, Spanien, Schweiz (Zürich), Belarus (Minsk) und Japan (Tokyo).
- Katalog – Jagoda Lessel 2018 und viele Katalog-Beteiligungen.
- 1999 CD-Covergestaltung – Philharmonisches Orchester / Rumänien,
- 2008 und 2009 nominierte das Stift Klosterneuburg Arbeiten von Jagoda Lessel für den St.-Leopold-Friedenspreis.
- 2000 Nominierung beim Kunstwettbewerb Kunst und Medizin, Baden.
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